Chillon (Waadt/Vaud)

Der Plan enthält ein Auge

Das bekannte Schloß Chillon bei Montreux VD
am Genfersee zeigt in seinem Plan
ein verblüffendes Vexierbild.

Le château de Chillon sur le lac Léman dévoile
dans son plan une image époustouflante.

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Startseite: www.dillum.ch

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Vergleiche auch vom gleichen Autor:

Burgen rund um Bern (2024)

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Schloß Chillon

Farbstiftzeichnung des Autors, 1988

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Schloß Chillon

Aquarell von Albrecht Kauw

Real um 1775 anzusetzen.

Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung des Bernischen
Historischen Museums, Bern

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Figürliche Darstellungen
in den Plänen alter Burgen und Städte

Es ist allgemein bekannt, dass in den Strukturen und Plänen
alter Burgen und Städte
figürliche Darstellungen enthalten sind.

Das können Sternbilder sein, Tiere, Werkzeuge, aber auch Menschenköpfe
und sogar menschliche Geschlechtsteile.

Beispielsweise erkennt man im Plan der alten Stadt Bern
das Sternbild des Grossen Wagens oder der Grossen Bärin.

Die Stadt Rom innerhalb der sogenannten Aurelianischen Mauer
mit dem Vatikan zeigt eine Schildkröte.

Im Grundriss der Stadt Biel sieht man ein Doppelbeil
- was auf den Städtenamen hinweist.

Die Altstadt von Vevey enthüllt dem Betrachter eine Barke.

Il est reconnu depuis longtemps que des dessins sont encastrés dans les structures
 et les plans des anciens châteaux ainsi que dans les villes anciennes.

Ceux-ci peuvent être des constellations stellaires, des animaux, des outils,
mais aussi des têtes d'hommes et même des parties intimes humaines.

Exemples

La ville de Rome dans ses remparts "Auréliens" avec le Vatican symbolise une tortue.

Le plan de la ville de Bienne révèle une double-hache. - Le nom allemand BIEL signifie hache.

La ville de Vevey dans ses anciennes enceintes montre le dessin d'une barque.

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Schloß Chillon:
viel besucht, viel abgebildet, kunsthistorisch gut analysiert

Schloß Chillon am Genfersee, bei Montreux, in der Gemeine Veytaux gelegen, ist weltbekannt.

Angeblich hätte dort der Genfer Historiograph François Bonivard
während vier Jahren in Ketten geschmachtet, bis ihn – welch ein Glück
zur richtigen Zeit – „1536“ die Berner anläßlich der Eroberung der Waadt befreiten.

Aber dieser Bonivard ist eine barocke Gestalt, etwa um 1770 geschaffen.
Es gab nie einen Gefangenen in Chillon. Doch
Lord Byron schrieb später darüber
sein bekanntes Gedicht The prisoner of Chillon.

Der Maler Gustave Courbet bildete es in einer ganzen Reihe von Gemälden ab.

In einem Schweizer Landschaftskalender gehört Chillon zum Repertoire.

Und selbstverständlich ist das Schloß eine Touristenattraktion ersten Ranges.
2023 besuchten über 400'000 Personen den Ort.

Daß die Kunstgeschichte die Burg Chillon - ein ehemaliger bernischer Landvogteisitz
- ebenfalls gebührend analysiert hat, braucht kaum besonders erwähnt zu werden.

Aber alle Wissenschafter und Touristen haben bei der Betrachtung von Chillon
ein wesentliches Merkmal übersehen.

Wir in unserer Kultur sind  dazu erzogen worden,
das Naheliegende, das Augenfällige zu übersehen.

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Le château de Chillon près de Montreux sur le lac Léman est mondialement connu.

Le poète anglais Lord Byron lui a dédié son poème Le prisonnier de Chillon.

Le peintre français Gustave Courbet a représenté Chillon dans plusieurs de ses toiles.

L'histoire de l'art a analysé le château dans tous ses détails.

Jusqu'à aujourd'hui il manque une réflexion sur le symbolisme du plan de Chillon
ainsi que sur l'origine du nom de ce lieu.

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Schloß Chillon am Genfersee: Luftbild

Das Auge von Chillon

Quelle: Prospekt über das Schloß Chillon

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Plan von Schloß Chillon

Quelle: Bitterli-Waldvogel, Thomas:
Schweizer Burgenführer; Basel/Berlin 1995

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Die Figur in Chillon

Selbstverständlich stammt das Schloß Chillon nicht aus einem legendären „Mittelalter“.
s ist weniger als drei Jahrhunderte alt.

Und in die Anlage ist deutlich eine Figur hineingearbeitet - wie in den meisten Burgen.

Das Luftbild und vor allem der Plan lassen in dieser Inselburg eine Figur erkennen: ein Auge.

Wir denken an das ägyptische Auge des Horus.

Doch dieses Sehorgan findet sich in vielen Burgen und vorgeschichtlichen Erdwerken.

Der Autor erwähnt hier die Anlage von Châtillon, westlich von La Sarraz.

Tout d'abord il faut préciser que selon le récentisme historique le château de Chillon
est vieux de moins de trois-cents ans.
Le "Moyen âge" est donc à situer au 18ème siècle.

Dans son plan, ainsi que dans la vue aérienne Chillon montre une figure.

On reconnait un oeil, on pourrait dire l'oeil du dieu égyptien Horus.
La tour maîtresse
ou le beffroi y représente la pupille.

L'oeil se retrouve également dans plusieurs fortifications anciennes.

L'autour mentionne par exemple le retranchement de Châtillon près de La Sarraz VD.

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Der Ortsname Chillon

Schloß Chillon erfreut durch seine augenfällige Schönheit in der reizvollen Landschaft
am oberen Genfersee bei Montreux.

Sinnigerweise führt auch die Etymologie des Burgnamens zu einer ähnlichen Feststellung:

CHILLON ist zurückzuführen auf lateinisch OCULUM, oculus = Auge.

Die Envokalisierung ergibt bei oculum die drei Konsonanten CLM.

Der Anfangslaut C wurde zum Zischlaut CH, also CH L M > CH L N.

Die Revokalisierung im Französischen ergibt mühelos CHILLON.

Vergleiche vom Autor: Die Ortsnamen der Schweiz (2024)

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Le château de Chillon fait plaisir à l'âme et à l'oeil de tous les visiteurs et touristes.

Cela se manifeste également dans l'étymologie.

CHILLON vient du mot latin OCULUM, oculus = oeil.

En retirant les voyelles de CHILLON on obtient CLM, contenu dans OCULUM (CLM).

Chillon signifie donc Château oculaire.

Voir le livre de l'auteur: Die Ortsnamen der Schweiz (2024)

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Beiläufig:

In beiden Seitenansichten gleicht das Schloss Chillon auch ganz klar einem Schiff, mit dem Bergfried als Mast.