Bachholen (Brünsberg)

eine Erdburg zwischen Oberburg und Krauchthal

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Bachholen bei Oberburg: Plan

Äquidistanz der Höhenkurven: 1 m

Grafik: Autor, 12.2021

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Bachholen bei Oberburg

Blick auf den Graben und den Burghügel von Südwesten

Foto: Markus Schilt, 2009

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Bachholen bei Oberburg

Blick auf den Halsgraben von Westen

Foto: Markus Schilt, 2009

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Bachholen bei Oberburg

Blick auf den Burghügel von Nordosten

Foto: Markus Schilt, 2009

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Beschreibung

Bachholen liegt etwa 2,5 Kilometer südwestlich von Oberburg in jener Gemeinde, aber auch in etwa gleicher Entfernung nordöstlich von Krauchthal.

Die Burg findet sich am östlichen Ende einer breiten, gegen Norden steil abfallenden Geländeschulter und nutzt eine natürliche Kanzel aus. Diese verengt sich zu einem auffällig schmalen, nach Nordosten abfallenden Grat.

Der Burgplatz von Bachholen hat eine Basis von dreieckiger Form. Das Plateau selbst ist länglich mit einer ausgeprägten Schmalseite gegen Südwesten. Dort findet sich die höchste Stelle mit 729 Metern über Meer.

Die Länge des Plateaus beträgt ungefähr dreißig Meter.

Die erwähnte Geländenase fällt gegen Südwesten acht Meter tief in einen Halsgraben ab, der das Burgplateau von dem langsam ansteigenden Bergrücken trennt.

Ausser dem Abschnittsgraben zeigt Bachholen keine weiteren künstlich geschaffenen Merkmale. Doch fällt der schön geformte Geländekopf auf, der größere Erdbewegungen vermuten lässt.

Die Vermessung des Objekts zeigt Bachholen auf einer Linie von 48° Nordost in der ungefähren Mitte zwischen den Kirchtürmen von Krauchthal und Oberburg.

Von einigen anderen Burgstellen im Emmental, dem Zwingherrenhoger bei Rüderswil und Zwigarten bei Langnau werden wir erfahren, daß diese auf eine talseitige Kirche bezogen sind. Das Gleiche wird auch bei Bachholen zutreffen.

Man darf annehmen, daß auch die Teilungshalbierende der Verbindungsachse zwischen Krauchthal und Oberburg Ergebnisse liefern würde.

Schaut man sich den Plan des Burghügels an, so erkennt man unwillkürlich eine Figur. Sicher ist hier ein Vogelkopf dargestellt. Der gegen Nordosten gerichtete Schnabel ist überdeutlich. Da sich die Krete bis weit ins Tal hinunterzieht, könnte man sogar den Kopf eines Storchs oder eines Reihers sehen.

Unter Umständen wäre auch die westlich gelegene Höhe des Bergs in das Bild einzubeziehen. Doch würden solche Überlegungen zu weit führen.

Dann soll auf den Namen eingegangen werden.

Bachholen heißt der steil abfallende Nordhang des Hügels, an dessen Ostrand sich die Burg findet.

Halen, Holen, auch Chälen, Chällen, Kohlen bezeichnet allgemein ein steil abfallendes Gelände.

Die Burg muss einen anderen Namen getragen haben. Dieser ist unschwer zu finden: der nächstgelegene Hof im Südwesten heißt Brünsberg.

BRÜNS (PRMS) enthüllt sofort PRIAMUS, Priamum, der trojanische Oberkönig, welcher auf einer Burg residierte.

Bei dieser Gelegenheit soll auf die völlig unzutreffende Beschreibung von Bachholen hingewiesen werden.

In der alten Burgenkarte liest man:

Drei Abschnittsgräben, runder Burghügel und im Nordosten geschütztes Plateau von ca. 15 x 60 m.

Die Beschreibung in der neuen Burgenkarte ist noch kürzer, aber auch nicht besser:

Wehranlage unbestimmter Zeitstellung mit 2 Abschnittsgräben, rundem Burghügel und Plateau.

Man weiss, daß etliche Burgenbeschreibungen vom bloßen Hörensagen übernommen wurden und die Autoren die Objekte nicht besucht haben.