Riehen (Basel Stadt) und die Eiserne Hand

Erklärung eines Ortsnamens und eines ungewöhnlichen Grenzverlaufs

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Die sogenannte Eiserne Hand bei Riehen (Basel Stadt)

Grafik: Autor

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Absurde Kantons- und Landesgrenzen in der Schweiz

Vor fünf Jahren hatte ich bereits das Thema behandelt: Absurde Kantonsgrenzen in der Schweiz.

Der Aufsatz galt den merkwürdigen und absurden Grenzen der Kantone Basel-Stadt, Schaffhausen, Solothurn und Freiburg.

Diese merkwürdigen Grenzverläufe stellt man zwischen den Kantonen fest, aber auch zwischen einzelnen Kantonen mit dem Ausland, genauer gesagt mit Deutschland.

Fazit der Betrachtung war: Diese Grenzen sind nicht historisch entstanden, wie man gemeinhin meint.

Hinter den absurden Grenzverläufen stand eine bewusste Absicht. Eine unbekannte und nur in Umrissen zu erschliessende Geschichte steht dahinter.

Figürliche Grenzziehungen

Ein weiterer Aspekt kommt hinzu.

In den Grundrissen der alten Burgen und Städte sind meistens figürliche Umrisse eingearbeitet.

Der Autor weist in allen seinen Betrachtungen über alte Städte und Burgen darauf hin, besonders in Burgen rund um Bern (2021).

Erst vor kurzem hat der Schreiber auch nachgewiesen, dass manchmal sogar Grenzen Figuren erkennen lassen.

Ein deutliches Beispiel dafür ist die solothurnische Halbenklave Kienberg im Aargauer Jura. Dort stellen die Umrisse der Gemeinde einen sitzenden Hund dar. Das entspricht dem Ortsnamen, der griechisch KYON = Hund enthält.

Riehen bei Basel und die Eiserne Hand

In dem Artikel über die absurden Kantonsgrenzen bespricht der Autor auch die so genannte Eiserne Hand.

Es ist dies ein Gebietszipfel nordöstlich oberhalb von Riehen, der Vorortsgemeinde nordöstlich der Stadt Basel.

Die Eiserne Hand oberhalb des Gehöfts Maienbühl hat eine Länge von gut anderthalb Kilometern und ist dabei nirgends mehr als etwa 250 Metern breit.

Der in deutsches Gebiet hinein ragende  Schweizer Gebietszipfel ist mehr als merkwürdig.

Riehen geht auf Reiher zurück, und die Eiserne Hand stellt einen Vogelschnabel dar.

Der Autor hat ebenfalls erst kürzlich den Ortsnamen RIEHEN entschlüsselt. Dieser enthält REIHER.

Das zum Rhein fliessende Flüsschen Wiesen westlich der Ortschaft war früher wegen seiner Sümpfe ein bevorzugtes Nistgebiet der Reiher. Daher der Name.

Um die Bedeutung des Ortsnamens Riehen zu unterstützen, wurde nordöstlich oberhalb des Dorfs der besagte Gebietszipfel gezogen, welcher mit seiner leicht gebogenen Form deutlich einen Reiherschnabel darstellt.

Die Erklärung der Eisernen Hand bei Riehen überrascht.

Aber damit bestätigt sich einmal mehr, dass alte Ortsnamen oft im Zusammenhang mit geographischen Eigentümlichkeiten geschaffen wurden.

Und bei Riehen wurden sogar Gemeindegrenzen so gezogen, um den Ursprung des Ortsnamens zu verdeutlichen.

Ein ähnliches Beispiel stellt das waadtländische AIGLE dar. Dort lieh der Bergrücken des Sex des Nombrieux mit den Umrissen eines Adlers dem darunter liegenden Städtchen den Ortsnamen.

Darstellung eines Fischreihers aus J.D.Wyss: Der Schweizer Robinson

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31.5.2021