Kienberg SO: eine aussergewöhnliche Halb-Enklave
mit einer merkwürdigen Form seiner Grenzen

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Die Gemeindegrenzen von Kienberg SO
auf dem Hintergrund der heutigen Landeskarte

Grafik: Autor

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Unmögliche Kantonsgrenzen in der Schweiz

Vor einigen Jahren habe ich einen Artikel über Absurde Kantonsgrenzen in der Schweiz aufgeschaltet.

Darin thematisiere ich die komplizierten, ungewöhnlichen und häufig absurden Grenzen einiger Kantone, nämlich Basel, Schaffhausen, Solothurn und Freiburg.

Fazit der Überlegungen ist: Diese Grenzziehungen sind nicht historisch, durch gewisse Umstände entstanden. Diese Grenzen wurden bewusst so gezogen. Die Absurdität hatte System.

Vor allem suchte man durch diese absurden Grenzen gewisse Gebiete wehrlos zu machen.

Wer wollte zum Beispiel einen Kanton Schaffhausen gegen Norden, gegen das Deutsche Reich verteidigen? Die durch willkürliche Grenzziehungen entstandenen Gebietsfetzen verhinderten das.

Solothurn: Ein Kanton mit drei Enklaven und der Halbenklave Kienberg

Der Kanton Solothurn ist das beste Beispiel für unmögliche Grenzen: Der Stand hat kein abgerundetes Gebiet. Er besteht aus Gebietsfetzen ohne sinnvollen Zusammenhalt

Nicht nur das: Solothurn hat auch drei Enklaven (oder Exklaven), die ebenfalls keinen Sinn machen: Kleinlützel, Mariastein und Steinhof.

Hierzu kommt die Halbenklave Kienberg, der wir uns hier zuwenden.

Kienberg ist eine an die Nordflanke eines Juragrats angelehnte Gemeinde, welche auf der südlichen Krete durch einen Korridor von bloss 120 Metern mit dem übrigen Kantonsgebiet verbunden ist.

Im Übrigen ist Kienberg eingekeilt zwischen den Kantonen Basel Land und Aargau.

Ein Sinn in der Grenzziehung ist nicht zu erkennen. Man könnte höchstens einwenden, daß Solothurn damit den westlichen Teil des Salhöhe-Passes, damit eines Juraübergangs besass.

Der Ortsname Kienberg

Der Ortsname KIEN-Berg enthüllt griechisch kyon = Hund als etymologischen Hintergrund.

Neben Kienberg SO und dem Kiental im Berner Oberland hat auch der Weiler La CYBOU

RG, östlich von La Chaux-de-Fonds, im Berner Jura diesen Ursprung.

Und vor allem gibt es zwei Schlösser, die Kyburg heissen: Kyburg am Bucheggberg im Kanton Solothurn und Kyburg bei Winterthur im Kanton Zürich.

 Kyburg im Kanton Zürich

Kyburg ZH: Burg und Städtchen (mit dem doppelten Stadtgraben)

Grafik: Autor

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Die Kyburg im Kanton Zürich ist dem Autor seit langem wegen seines eigenartigen Grundrisses aufgefallen (vergleiche den Plan):

Der Ort liegt auf einem Plateau von dreieckiger Gestalt. Im Nordwesten befindet sich das erhaltene Schloss. Daran lehnt sich der Ort an – ein ehemaliges Burgstädtchen, von welchem noch der Graben gegen Süden und Südosten erhalten ist.

Betrachtet man jenen Ort, so fällt auf, daß dessen Umrissform einen sitzenden Hund darstellen.

Der Ortsname findet sich also auch in der Gestalt des Orts eingeprägt.

Der Autor verweist dabei auf das häufige Vorkommen von Figuren in den Grundrissen von Burgen und alten Städten. – Dieser Aspekt wird von der konventionellen historischen Betrachtung ausser Acht gelassen.

Kienberg im Kanton Solothurn

Seit einiger Zeit betrachtet der Autor auch die Form der Gemeindegrenzen des solothurnischen Kienbergs.

Wie beim zürcherischen Kyburg fällt die eigenartige Form der Gemeinde auf.

Auch hier findet sich zweifellos ein sitzender Hund dargestellt. Der Kopf ist im Norden zu finden, mit dem Gesicht gegen Nordwesten gewandt.

Und eine merkwürdige Ausbuchtung unterhalb der Salhöhe gegen Süden zeigt den Schwanz des Tiers an.

Mit dem Weg zur Höhe von Barmelweid im Kanton Aargau ist sogar ein langer Hundeschwanz angedeutet.

Gebiete, die mit ihren Grenzen eine Tierform nachzeichnen, sind aus begreiflichen Gründen sehr selten.

Der sitzende Hund von Kienberg im Jura stellt deshalb eine Sensation dar.

Das führt wiederum zum allgemeinen Thema der merkwürdigen Grenzen gewisser Kantone: Wer hatte ein Interesse, solche Gebietseinteilungen zu ziehen?

Die dahinter stehende Geschichte lässt sich nur erahnen.

Wir befinden uns etwa in der Mitte des 18. Jahrhunderts.

Aber die historische Dämmerung ist schon dort nicht mehr zu durchdringen.

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Ostern 2021