Die Erdburg Humberg (Homberg)
bei Hermiswil (Gde. Seeberg)

Startseite: www.dillum.ch

**********************************

Plan der Erdburg Humberg

Äquidistanz der Höhenkurven: 1 m

Der eingezeichnete Weg führt nach Hermiswil hinunter.

Plan: Autor

************************************************

Die Burgstelle Humberg oder Homberg liegt nordöstlich oberhalb von Hermiswil, zur Gemeinde Seeberg gehörig, im Önztal, 250 Meter südwestlich der Kote 597, der höchsten Stelle des Humbergs, dort Humbergwald genannt.

Das Erdwerk wird auch Schlosshubel genannt. Ferner existiert weiter nördlich die Flur Burghölzli.

Humberg ist eine Spornanlage, gegen Osten durch einen gebogenen Halsgraben abgetrennt.

Im Süden bildet der Graben teilweise eine Art Hohlweg mit einem Flankenwall. Durch diese Eintiefung führt ein alter Weg zum Talgrund.

Der Abschnittsgraben fällt von der Außenseite vier Meter ab, um gegen die Burgseite um knapp diesen Betrag anzusteigen.

Der Burghügel mit der Höhenangabe 581 hat eine ungefähr dreieckige Form von etwa 15 mal 20 Metern. Im Südwesten der Oberfläche findet sich ein Sodloch.

Die Burgenkarte spricht von einem dreistufigen Burghügel.

Die zweite Stufe mit der Kote 573 hat gegen den Burghügel hin eine halsförmige Verengung.

Die dritte Stufe mit Kote 569 schließlich besteht nur mehr aus einer fingerförmigen nach Westen gebogenen Erweiterung.

Humberg oder Schlossbühl zeigt sich als fast kunstvoll geformtes Erdwerk. Aber wie bei vielen anderen Objekten hat man Mühe, darin einen Wehrzweck zu erkennen.

Die massige Motte deutet auf eine bewußte Gestaltung hin.

Je mehr man sich in die Umrisse des Erdwerks vertieft, desto deutlicher springt die Figur einer nach Westen ausgerichteten Schildkröte heraus.

Die Schildkröte gehört zu den wichtigen Symbolen der alten Religion.

Jenes Tier mit dem langsamen Gang stellt bildlich den Lauf des Sonnentages von Ost nach West dar. – Deshalb auch schaut der Kopf gegen Westen.

Der griechische Gott Hermes wird häufig mit einer Schildkröte dargestellt.

Bei dieser Gelegenheit:

Weshalb wohl heißt die Ortschaft an Südwestfuß des Erdwerks Hermis-Wil?

Es sei ferner auf die aus zwei Findlingen gefügte Schildkrötenfigur bei Sankt Niklaus und Feldbrunnen, nordöstlich von Solothurn hingewiesen.

Und die Umrisse der Stadt Rom mit der Aurelianischen Mauer stellen ebenfalls eine Schildkröte dar. Der Vatikan bildet dabei den Kopf und Hals des Tiers.

Die Schildkröte auf dem Humberg stellt eine zuerst eine Erdzeichnung, eine Geoglyphe ersten Ranges dar.

Hier muß man auf das weitläufige und rätselhafte Hohlwegsystem hinweisen, welches einen Kilometer weiter im Nordostabhang des Humbergs südlich von Bollodingen beginnt und sich bis zum Fuß des Hügels beim Gehöft Fridau hinzieht.

Schon gesagt wurde, daß der Aufstieg zum Erdwerk Humberg alt ist. Und vielleicht war er ein Teil des Wegs, der zu den genannten Hohlwegen führte.

Man könnte sich einen alten kultischen Pilgerweg vorstellen, der in die langgezogene Nordwestflanke des Humbergs eingearbeitet war.

Doch die Rätsel der Vorzeit lassen sich nicht auflösen. 

In Homberg oder Humberg steckt das hebräische ha’am = das heilige Volk.