Layaz und Goumoëns-le-Jux: zwei Burgstellen oder Erdwerke am Talent im Waadtland

Vorbemerkung

Die beiden hier besprochenen Objekte stellen Fragen schon bei der Benennung und der Zahl: Es gibt einerseits das große Erdwerk oder Oppidum von Layaz.

Dazu kommt die Burgstelle von Goumoëns-le-Jux.

Beide Anlagen sind jedoch nur etwa 120 Meter voneinander entfernt. Man kann also annehmen, daß diese zeitgleich sind und ein einziges System bildeten.

Übersichtsplan des Erdwerks von Layaz und der Burgstelle von Goumoëns-le-Jux (Goumoëns VD)

Plan: Autor, 6.2015


Die Wallkrone des Abschnittswalls im südlichen Teil, nach dem Winkel

Foto: Autor, 5.6.2015


Beschreibung

Das Erdwerk Layaz liegt in einer heute bewaldeten, markanten Schlaufe über der rechten Seite des Flüßchen Talent bei Goumoëns-le-Jux, heute zur Gemeinde Goumoëns VD gehörig.

Sichtbar ist ein gegen Osten gewinkelter Abschnittswall mit zwei ungefähr gleich langen Schenkeln. Dem Wall vorgelagert war ein Abschnittsgraben, welcher im Norden und Süden noch gut erhalten ist.

Der Wall hat eine Länge von ungefähr 130 Metern.

Die geradlinig verlaufenden Wallschenkel haben als Ausrichtung 340° NW im Norden und 25° NE im Süden.

Der Wall ist noch heute stellenweise zwei bis drei Meter hoch. - Vielleicht trug er einst eine sogenannte Gallische Mauer, also eine Erd-Holz-Stein-Trockenmauer.

Der Abschnittswall von Layaz schützte ein ebenes Plateau mit den Massen von ungefähr 140 x 110 Metern.

Im Süden gegen den Talent hin liegt ein unteres Plateau.

Die Burgstelle von Goumoëns-le-Jux (Koordinaten: 534'780/168'560) in dem gleichnamigen Weiler liegt auf einem schmalen, gegen Südwesten vorspringenden Sporn in einer Schlaufe der Strasse zwischen Goumoëns-la-Ville und Le Coudray.

Der Sporn war im Nordosten durch einen Graben geschützt, der ein längliches, schmales Plateau umschloß. - Die Burgstelle ist jedoch durch den Durchbruch der Strasse in ihrem ursprünglichen Aussehen zerstört.

Es ist überliefert, daß die Burg einst einen gemauerten Turm besaß.

Layaz ist von der zerstörten Burgstelle durch einen tiefen Graben getrennt, in dem noch heute ein Bach fließt.

Sicher bestand eine Verbindung zwischen den Burg und der durch einen Abschnittswall gesicherten Fläche von Layaz. - Man muß beide Anlagen zusammen sehen.


Das Erdwerk von Layaz im digitalen Oberflächenmodell (DOM)

Der gewinkelte Abschnittswall gegen Osten ist auf dieser Aufnahme sehr schön sichtbar.