Die Burgstelle Grauenstein bei Madiswil BE

Eine Erdburg unweit des Weiherköpfli bei Bürgisweiher

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Plan der Erdburg Grauenstein (Madiswil BE)

Äquidistanz der Höhenkurven: 1 m

Plan: Autor


Die Erdburg Grauenstein im LIDAR-Bild


Lage

Die Erdburg Grauenstein liegt etwa 250 m nordöstlich des Ringwalls Weiherköpfli oder Bürgisweiher beim Restaurant Bad Bürgisweiher, nordöstlich von Madiswil im Oberaargau, unweit der Strasse nach Melchnau.

Beschreibung

Die Burg bildet einen Sporn am westlichen Ende eines Hochplateaus. Von diesem ist die Wehranlage durch einen sieben Meter tiefen Halsgraben abgetrennt.

Der Burghügel hat eine leicht ovale Form in einer Ost-West-Achse.

Bemerkenswert ist im Südwesten auf der Kuppe der Motte eine deutlich erkennbare rundliche Vertiefung. Diese zeigt einen ehemaligen Sod an.

Gegen Westen fällt der Burghügel acht bis zehn Meter in einen Stirngraben ab. Diesem ist ein Wall vorgelagert, der zuoberst zwei Meter über dem Graben erhöht ist und gegen Norden gegen abwärts in einer halbrunden Schwingung ausläuft.

Ob der erwähnte Wall im Norden ursprünglich weiter bis zum Ansatz des Plateaus im Osten weitergezogen war, läßt sich heute nicht mehr feststellen.

Grauenstein ist als typische Erdburg anzusehen und als solche gut erhalten.

Die Nähe zu der eindrucksvollen Anlage Bürgisweiher oder Weiherköpfli ist bemerkenswert. Aber Schlüsse lassen sich daraus keine ziehen. Spekulationen früherer Forscher, welche Grauenstein als Vorwerk der größeren Anlage interpretierten, sind zu verwerfen.


Grauenstein bei Bürgisweiher (Madiswil BE): Blick vom Burghügel gegen den Stirnwall unten gegen Westen

Foto: Autor, 7.7.2016


Grauenstein bei Bürgisweiher (Madiswil BE): Blick von Süden zum den Stirngraben und Stirnwall im Westen der Anlage. Man erkennt die geschwungene Form des Grabens und des Walls.

Foto: Autor, 7.7.2016


Planskizze von Grauenstein von B. Moser, 1934

Der Posthalter Bendicht Moser hat in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts eine stattliche Anzahl von Berner Burgstellen in Planskizzen festgehalten. Die Schraffen-Darstellung verleiht den Skizzen Plastizität. Darob vergisst man, dass diese Zeichnungen ungenau und teilweise sogar falsch sind.

Grauenstein gehört zu den besseren Arbeiten von B. Moser. - Aber auch hier fällt die sperrige Interpretation der Befunde - besonders sichtbar bei dem westlichen Stirnwall - auf.