Zeugen vergangener Macht und Herrschaft

Schweizer Burgen und Schlösser vom Mittelalter bis heute
(2017).

Kritik

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Siehe auch das Burgen-Buch des Autors:

Burgen rund um Bern (2023)

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Die Erdburg Salbühl bei Hergiswil LU:
Rekonstruktion

aus: Zeugen vergangener Macht und Herrschaft, 158

3 D-Rekonstruktionen wirken suggestiv,
sind  aber gleichwohl mit Vorsicht aufzunehmen.

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Allgemeines zu dem Werk

Brauchbare Literatur zum Thema Burgen ist selten – auch in der Schweiz.

Also interessiert das neue, 2017 erschienene Buch Zeugen vergangener Macht und Herrschaft.

Der Titel spielt an das 1996 erschienene Buch von Joachim Zeune: Burgen – Symbole der Macht an.

Aber schon jetzt nach einer ersten Durchsicht muß man festgehalten: Das Werk von Zeune ist diesem hier haushoch überlegen.

Zeugen vergangener Macht und Herrschaft ist das Ergebnis einer Spiezer Tagung von 2016 zu diesem Thema.

Und mit dem Buch wird gleichzeitig an das 90. Jubiläum des Schweizerischen Burgenvereins erinnert.

An Geldgebern für das ungefähr 180-seitige auf Hochglanz gedruckte Werk fehlte es nicht. Die Ausstattung mit den vielen farbigen Illustrationen ist einladend. – Die Analyse jedoch zeigt bald die Schwächen des Werks.

Schon von den Grundlagen her wirkt das Werk heteroklit:

Zuerst gibt es eine vollmundige Einleitung durch den Präsidenten des Burgenvereins und der Stiftung Schloß Spiez.

Hier werden besonders die Herausgeber über Gebühr gelobt, die beide nicht allein über enormes eigenes Wissen und die Fähigkeit zur verständlichen Wissensvermittlung, sondern auch über ein großes Netzwerk in ihren Teildisziplinen verfügen (9).

Als Tagungsergebnis hat das Werk mehrere Autoren – sogar solche aus dem Ausland. Die einzelnen Beiträge sind selbständig. Ein Leitgedanke ist nicht erkennbar- außer dem Begriff Burgen.

Bald merkt der kritische Leser:

Das Buch ist weder gründlich, noch besonders verständlich. Die Orientierung geht unter in einem Wirrwarr der Begriffe, Epochen und Datierungen.

Das Sammelwerk steht auch in engem Zusammenhang mit der zehn Jahre vorher erschienenen neuen Burgenkarte der Schweiz (2007), die nötig, aber auch ärgerlich ist.

Es soll dies ein Buch über Schweizer Burgen sein. Aber weil ausländische Autoren mitwirkten, werden auch Objekte aus dem Ausland – aus Frankreich und Deutschland – gebracht. Dadurch verliert der Inhalt an logischer Stringenz. Ein paar ausländische Burgen helfen nicht, schweizerische Schlösser besser zu verstehen.

Und die Fokussierung auf das „Mittelalter“ reißt ein Loch in den Zusammenhang: Was war denn mit den Burgen und Wehranlagen vorher? Waren die „keltischen“ Oppida und die spätrömischen Kastelle nicht Teil der Burgenwelt?

Nicht nur die Beispiele für Burgen des Auslands stören. Auch unpassende Artikel erstaunen.

Da gibt es zuerst einen Artikel Burg und Adel – zwischen Klischee und historischer Wirklichkeit. Hier werden Kraut und Rüben durcheinander gemischt. Nach einer englischen Gouache von W.L.Leitch folgen Betrachtungen über Hollywood-Spielfilme mit Burgen-Hintergrund.

Was haben Charlton Heston und Sophia Loren in einem solchen Werk verloren?

Nach einer Erörterung des Mittelalter-Begriffs und seinen Verfälschungen kommt der ausländische Verfasser zur Entwicklung der Adelsburgen. – War es wirklich ein Adel, der diese Befestigungen schuf?

Und die Bildbeispiele kommen aus der Schweiz (Trachselwald, Grasburg, Yverdon), aber auch aus dem Elsaß und mit Münzenberg aus der hessischen Wetterau.

Hier wird klar: Das Thema ist zu komplex, wie der betreffende Autor selbst eingesteht. Die versprochene Übersicht stellt ein wirres Durcheinander dar.

Unpassend wie Hollywood ist auch ein Artikel unter dem Titel Der Traum vom eigenen Schloß. Er handelt von der Schloßkultur und Schloß-Renaissance des 19. Jahrhunderts im Bild und in der Architektur.
Sogar die Fremdenverkehrswerbung kommt zum Zuge: Schließlich fährt die Linie Jura – Simplon am attraktiven Schloß Chillon vorbei.

Gustave Courbet hat Chillon mehrmals gemalt. Und Lord Byron siedelte dort bekanntlich sein Gedicht The Prisoner of Chillon an.

Aber was haben Kunstmalerei und Poesie mit Burgenforschung zu tun?

Kein Burgenwerk kommt an den Zähringern vorbei. Vor drei Jahrzehnten ist über diese Dynastie ein dreibändiges Werk erschienen. Fazit dieser Monster-Unternehmung war, daß die Zähringer alles oder nichts bedeuten können.

Auch jetzt meint man, dieser Phantom-Dynastie als angebliche Burgen- und Städtegründer wiederum huldigen zu müssen. Ein vollständiger Stammbaum der Zähringer wird präsentiert. Dazu gibt es eine Karte die zeigt, daß die angeblichen Herrschaftsräume der Zähringer größer waren als das Gebiet der heutigen Schweiz.

Und über die Berchtolds von Zähringen weiß der Autor alles, wenn auch in gespreizter Formulierung:

Auf jeden Fall ist es bemerkenswert, daß für das Selbstverständnis Herzog Bertolds V. die Geltendmachung seiner Herrschaft in Burgund offenbar eine entscheidende Bedeutung hatte. (46)

Der Beitrag über die Zähringer ist indiskutabel. Man sehe sich nur das abgebildete Rundtürmchen von Gundelfingen (Baden-Württemberg) an (42): Wohnte jenes ruhmreiche Geschlecht in einem solchen lächerlichen Bauwerk?

In alten Texten wurde der letzte Zähringer in den Schlund des Ätna geworfen. – Dieses Geschlecht gehört wirklich in die Rumpelkammer der fiktiven Geschichte.

Dürftig ist der Beitrag über die spätgotischen Wohnschlösser im Kanton Bern (Worb, Holligen, Reichenbach bei Zollikofen, Toffen). Für deren Entwicklung rechnet der Autor volle zwei Jahrhunderte („vom 15. bis zum 17. Jahrhundert“). – Kauw hat diese Schlösser angeblich „um 1670“ gemalt. Doch jener Maler ist um ein volles Jahrhundert nach vorne zu verschieben (Kauw – ein Maler um 1770).

Weil der Kanton Aargau als Geldgeber für das Sammelwerk auftritt, mußte ein reichlich unpassender Artikel über kulturelle Initiativen jenes Standes eingefügt werden. Also sieht man eine Inszenierung von Mann und Frau vor der Kulisse des Schlosses Wildegg und eine Grafik mit den Besucherzahlen Museum Aargau zwischen 2007 - 2016 (!).

Sonderbar ist der Beitrag: Eine Wehrgrenze gegen die Eidgenossen? Habsburger Burgenbau im 16. Jahrhundert. Bisher wußte der Rezensent nicht, daß die Eidgenossen zu einer Zeit eine solche Macht waren, daß das Wehrstädtchen Glurns (Glorenza) im Vinschgau, die Gutenburg bei Balzers FL und die Küssaburg rechts des Rheins bei Zurzach als Festungen gegen die Schwyzer ausgebaut wurden.

Herrenhöfe, Erdwerke und Wohntürme - Höhenburgen, Grossburgen, Herrschaftsmittelpunkte

Es ist dies der zentrale Beitrag – interessant auf der einen, wirr auf der anderen Seite:

Es geht um die Anfänge des mittelalterlichen Burgenbaus und die Einordnung nach baulichen Typen.

Je mehr der Autor - ein Berner Archäologe -  versucht, eine Burgenentwicklung zu skizzieren und Burgentypen zu unterscheiden, desto mehr verheddert er sich in einem Salat aus diskutablen Begriffen und unsinnigen Datierungen.

Es heißt zuerst, daß man nach der Römerzeit weiterhin Kastelle nutzte. Gleichzeitig hätte man auch befestigte Höhensiedlungen, Erdwerke, Burgwälle und Großburgen angelegt.

Beispiele aber werden nicht gebracht. Diese aber würden den Rezensenten brennend interessieren.

Da kommt viel auf einmal zusammen: Kastelle, Erdburgen und Wälle. Weiter wird von Erdwerken, Herrenhöfen und Wohntürmen gesprochen.

Was ist ein Herrenhof? - Der Begriff ist in der Burgenkunde ungebräuchlich.

Und was unterscheidet eine Großburg strukturell von einer Kleinburg?

Auch andere merkwürdige Begriffe werden gebraucht. So soll es eine eigene Kategorie „Mantelmauernburgen“ geben.

Hier erhärtet sich der Verdacht: Der Autor weiß im Grunde nicht, wie er ein Objekt bezeichnen soll. Eine Burg kann alles Mögliche bedeuten.

Die Illustrationen beweisen das Durcheinander:

Da wird eine Rekonstruktion der „karolingischen“ Pfalz auf dem Lindenhof in Zürich gezeigt. Dann folgt ein Foto einer Burg Werla in Niedersachsen. – Was haben die zwei weit entfernten Bauwerke gemeinsam?

Ärgerlich wird die Sache durch den Vergleich mit einem dritten Objekt: Da wird die Knebelburg auf dem Jensberg bei Biel als zeitgleiches Beispiel präsentiert. Diese Erdburg wird zum x-ten Mal mit dem völlig veralteten, weil ungenauen Schraffenplan von 1909 (!) illustriert.

Der Autor weiss genau, dass der Rezensent seit zehn Jahren einen genauen Höhenkurven-Plan der Knebelburg aufgeschaltet hat. - Aber dem geht man aus dem Wege. 

Die Beschreibung der Knebelburg ist zudem summarisch. Es wird gesagt, das Burgplateau messe 135 x 60 Meter.

Der Rezensent kommt auf 140 x 70 Meter – also doppelt so breit wie lang.

Und die Knebelburg ist ein reines Erdwerk. Wie kann man dieses mit den späteren Steinburgen vergleichen?

Ist die Knebelburg etwa eine „karolingische Höhenpfalz“, aus Erde erbaut?

An einem anderen Ort wird gesagt, daß man die Knebelburg nicht datieren könne, so wenig wie Fenis oder Hasenburg, ebenfalls im bernischen Seeland.

Und diese Burgen werden nun als "Höhensiedlungen" angesprochen – ohne für eine Besiedlung Beweise zu liefern.

Und wo wäre in den erwähnten Burgen Platz für eine Siedlung gewesen?

Dann wird auch von den bereits erwähnten Großburgen gesprochen. Diese scheinen keine Probleme der geschichtlichen Einordnung zu stellen.

Also wissen wir jetzt, daß Neuenburg eine burgundische (!) und Castelgrande bei Bellinzona langobardische (!) Großburg darstellt.

Wir warten auf Beispiele für Goten-Burgen und Burgen der Wandeler (Vandalen)!

(N.B.: Gotenburgen gibt es; z.B. die Gutenburg.)

Dann gab es offenbar auch „Herrschaftsmittelpunkte“, nämlich Residenzen frühmittelalterlicher Könige und Bischöfe. Aber es werden nur ausländische Beispiele aufgeführt: Goslar, Saint-Denis bei Paris und Aachen.

Besonders mit den Erdburgen kann der Autor im Grunde wenig anfangen – weil sich diese eben nur schwer deuten und zeitlich einordnen lassen.

Als Beispiel dient Sahlbühl bei Hergiswil LU im nördlichen Napfgebiet.

Dieses Objekt wurde anfangs der 1980er Jahre archäologisch untersucht. Man konnte eine Palisade rund um den Burghügel und mehrere Hütten darauf nachweisen.

Die Ergebnisse sind also alles andere als sensationell. Doch wenigstens weiß der Autor das Objekt unwahrscheinlich genau zu datieren:

Die Anfänge der Erd- und Holzburg Salbühl reichen ins „10. Jahrhundert (AD)“ zurück. – Die meisten Funde datieren einen Höhepunkt der Benutzung „im 12. Jahrhundert“. – Und „Mitte des 13. Jahrhunderts“ wurde die Burg endgültig aufgegeben.

Daran kann man gleich einige Fragen anfügen: Weshalb wurde Salbühl volle 500 Jahre nach der Römerzeit erbaut? Was geschah während 250 Jahren im nördlichen Vorgebiet des Napfs? Weshalb wurde die Burg nicht versteinert? Wie konnte sich der Burghügel über 750 Jahre bis heute so gut erhalten?

Besser keine weiteren Fragen stellen. Diese allein stellen die zeitliche Einordnung des Objekts und die Datierungen als absurd dar.

Mit den anderen Burgen verhält es sich gleich.

Datierungswahn und Manie der Jahrzahlen

Mit den genauen Datierungen von Objekten kommen wir zum Datierungswahn und den genauen Zeitstellungen, die heute alles beherrschen.

Aber die pseudogenauen Datierungen und Epochenzuweisungen hangen an diskutablen Fäden: Bodenfunden, schriftlichen Quellen und Radiokarbondatierungen. Dazu dient das falsche Geschichtsbuch mit seinen Epochen, Datierungen und Ereignissen als Hintergrund.

Das Buch ist durchzogen von Datierungsschrott.

Was die Autoren des Werks nicht merken: Mit den pseudogenauen Datierungen zerreißen sie jeden vernünftigen Zusammenhang.

Die große römische Villa rustica von Colombier wurde also „ zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert AD“ gebaut. Eine dreihundertjährige Entstehungszeit für einen einzelnen Baukomplex?

Die nachmalige Burg Colombier über den Resten der römerzeitlichen Villa aber wurde „im 13. Jahrhundert“ errichtet. – Was soll ein tausendjähriger Zwischenraum zwischen Römerzeit und Hochmittelalter?

Weil an dem heutigen Schloß und der Kaserne von Colombier ständig Renovationen und Veränderungen anfallen, so läßt sich an dem Ort eine „zweitausendjährige Baugeschichte“ (!) darstellen.

Der Artikel über Colombier ist voll gespickt mit genauen – und unsinnigen - Zeitangaben und Lebensdaten von Besitzern, Architekten und Forschern.

Auffällig, daß die meisten Wehrbauten in den Dark ages des Früh- und Hochmittelalters angesiedelt werden. Im Nebel der Vorgeschichte läßt sich offenbar besonders gut datieren. – Und es werden dort gar viele Bauepochen behauptet: Es gibt karolingische, ottonische, salische, staufische und in Neuenburg sogar „rudolfinische“ Elemente. – Wie soll man solche Bauten typologisch unterscheiden?

Über die weit entfernten Phantom-Epochen weiß man ungewöhnlich viel.

Es habe dort Bedrohungen durch die Ungarn im Osten und die Normannen im Westen gegeben – offenbar auch im Gebiet der heutigen Schweiz. Und die frühen mittelalterlichen Wehranlagen hätten trutzige Außenform mit Behaglichkeit und Wohnkomfort im Innern (37) kombiniert. - In Steinburgen wie in Holzburgen gab es offenbar schon Zentralheizung und Klimaanlage!

Ebenfalls im Frühmittelalter sei die Höhenburg entstanden: Die vorgeschichtlichen Höhenbefestigungen werden offenbar vergessen.

Je länger man sich in die Texte des Buchs vertieft, desto unsinniger wird die behauptete Entwicklung – trotz den übergenauen Datierungen und den scheinbar präzisen Begriffen.

Als Fazit erkennt der kritische Leser:

Die Autoren jenes Buches wissen selbst nicht, wie sie die Objekte deuten und einordnen sollen. Das Ergebnis ist nicht Klarheit, sondern ein Durcheinander.

 Die 25 wichtigsten Burgen und Schlösser der Schweiz

In Form eines Anhangs wird Bilanz gezogen. Die 25 wichtigsten Burgen der Schweiz werden präsentiert.

Doch auch ein gestandener Burgenkenner wird wohl kaum alle Objekte kennen.

Und die Auswahl von 25 Objekten ist mehr als diskutabel.

Von der Burg Sagens in Graubünden hat sicher nicht jedermann gehört; auch nicht von Rouelbeau bei Meinier GE.

Aber mit Dank nimmt man zur Kenntnis, daß vor zehn Jahren westlich von Mendrisio im Tessin die interessante „mittelalterliche“ Siedlung Tremona untersucht wurde.

Das Schloß Thun ist wichtig, Chillon selbstverständlich, und Hallwyl, die Lenzburg und die Habsburg im Aarau ebenfalls.

Doch weshalb fehlen zum Beispiel im Kanton Bern die ehemalige Stadtburg Nydegg, das Wasserschloß Nidau und die „Reichsburg“ Grasburg?

Und wie steht es mit Vufflens bei Morges VD?

Erst in diesem Werk erfahre ich, daß der sogenannte Plantaturm im Klosterkomplex von Müstair GR als wichtiges und sogar dendrochronologisch (!) exakt datierbares Objekt zu sehen ist.

Die erwähnte Erdburg Salbühl schafft es unter die 25 wichtigsten Burgen. Aber die doch viel größere und bedeutende Knebelburg ist bei dieser Auswahl durchgefallen.

Und nochmals:

Wie kann man Erdburgen und Steinburgen auf eine gleiche Ebene stellen?

Der Datierungswahn und der Zwang zur Einordnung der Objekte in das Prokrustes-Bett von Phantom-Epochen haben zur Folge, daß der Zusammenhang auseinandergerissen wird und die wichtigsten Themen einer Burgenforschung liegen bleiben.

Man müßte ein paar grundlegende Fragen angehen:

Wie steht es mit den ältesten Wehranlagen, den sogenannten Oppida?

Sind Erdburgen und Oppida gleichzeitig?

Besteht ein Unterschied zwischen Burg und Stadt?

Wie ist das Verhältnis zwischen Erdburgen und Steinburgen zu beurteilen?

Und last but not least: Wie steht es mit dem Burgenbruch, von dem die alten Chroniken erzählen? – Dies führt zur Frage, weshalb die meisten Steinburgen zu Ruinen oder abgetragen wurden.

Solche Fragen sollten mit einigen Burgenkenntnissen und mit Verstand angegangen werden.

Das aber würde eine neue Art von Forschung bedeuten.

Der universitäre Wissenschaftswahn führt ins Leere. Das Verständnis für Burgen als Zeugen der Vergangenheit bleibt auf der Strecke.

Und es ist festzuhalten: Die Geschichts- und Chronologiekritik existiert für die Autoren des Buchs nicht. Diese aber ist unabdingbar, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Als Zusammenstellung verschiedener Einzeldokumente und wegen der vielen oft farbigen Pläne ist das Werk zu gebrauchen. Doch neue Impulse für die Burgenforschung sind nicht drin. Das Buch ärgert den Burgenfreund mehr als daß es ihn anregt.

Das Buch ist (fast) nichts wert.