Die Burgstelle Helfenstein bei Schwarzenburg

Startseite: www.dillum.ch

************************

Helfenstein wird auch behandelt
in dem Buch des Autors:

Burgen rund um Bern (2023)

*************************************

Helfenstein bei Schwarzenburg BE

Äquidistanz der Höhenkurven: 1 m

Grafik: Autor, 2023

Der Bergfried und die Mauern des Berings sind rot eingetragen.

Der vermutliche Zugangsweg (Steg) ist gestrichelt eingetragen.

*************************************************

Helfenstein liegt 1,5 Kilometer westlich von Schwarzenburg, linkerhand im oberen Teil der Straße, die zur Sodbachbrücke und nach Heitenried führt.

Die Burgstelle nimmt einen nach Westen gerichteten Sporn ein, der hundert Meter zur Sense abfällt.

Helfenstein, auch Festihubel genannt, besteht aus zwei Teilen: einem Vorwerk im Osten und der eigentlichen Burg im Westen.

Beide Hügel sind durch einen etwa zehn Meter tiefen Halsgraben getrennt.

Der Vorhügel, das Vorwerk fällt auf dem Plan durch seine dreieckige Form auf, die gegen Osten in einer länglichen Zunge, gegen Nordwesten in einem geschwungenen Sporn ausläuft.

Der Burghügel selbst hat eine unregelmäßig rechteckige Grundform. Deren Länge mißt etwa vierzig Meter gegen Süden und etwa dreißig Meter gegen den Halsgraben hin.

Von Süden gegen Norden fällt das Plateau einige Meter ab.

Helfenstein war eine Steinburg, wie Überlieferungen belegen. Heute sind jedoch an der Oberfläche nur mehr undeutliche Mauerspuren festzustellen.

Das LIDAR-Bild des Objekts jedoch erlaubt es, den Grundriß der Steinburg in ungefähr zu bestimmen.

Vor allem zeichnet sich am westlichen Ende der Höhe ein rechteckiger oder quadratischer Turm mit einer Nord-Süd-Ausrichtung ab.

Dann sind die Umrisse einer Ringmauer zu erkennen. Man sieht eine geradlinig verlaufende Süd- und Ostseite.

Im Nordosten ist ein Geländevorsprung zu erkennen. Dort kann ein Turm oder ein Torzugang vermutet werden.

Dieser Hinweis erlaubt es, den ursprünglichen Zugang zur Burg über den nördlichen Schenkel des Vorwerks anzunehmen.

Allerdings ist auch der südliche Schenkel des Vorhügels ausgeprägt.

Und am Südostfuß des Burgstocks von Helfenstein findet sich auf halber Höhe ein kurzer Wallschenkel. – Also gab es auch einen Zugang über den südlichen Teil des Vorhügels

Das Objekt würde also zu den seltenen Anlagen gehören, die zwei Zugänge besaßen.

Helfenstein muß eine eindrückliche Wehrburg gewesen sein, mit Bergfried, Ringmauer und Tor.

Man kann die Anlage in nächster Nähe mit der Grasburg auf der Berner und mit Schönfels auf der Freiburger Seite vergleichen.

Helfenstein entging nicht dem Burgenbruch. Und offenbar war die Anlage bereits Ende des 18. Jahrhunderts vollständig abgetragen.

Auf der breiten Nordostseite des Festihubels befindet sich in der Mitte ein Einschnitt. Dieser stellt einen Zugang jüngeren Datums dar.

Eine bestimmte Figur ist in Helfenstein vorderhand nicht zu erkennen. Doch ist auf das fast künstlerisch geformte Vorwerk hinzuweisen. Eine gestalterische Absicht steckt sicher dahinter.

Der Ortsname wurde bereits unter Helfenberg erklärt.

Es sei nochmals der merkwürdige Umstand festgehalten, daß sowohl Helfenberg wie Helfenstein rechts über der Sense angelegt sind. Darüber hinaus befindet sich die Grasburg wie zufällig auf der gleichen Seite in der ungefähren Mitte der beiden Helfen-Burgen. Das ist sicher kein Zufall: Namen wurden oft bewußt vergeben.

Aus der Ortsnamenkunde weiß der Autor von vielen Beispielen von Benennungen im Zusammenhang mit geographischen und historischen Beziehungen.