Reckenberg bei Signau BE

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Die Burgstelle wird auch behandelt
in dem Buch des Autors:

Burgen rund um Bern (2024)

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Reckenberg bei Signau: Plan

Äquidistanz der Höhenkurven: 1 m

Plan: Autor, 2024

Der Plan stellt teilweise eine Rekonstrukton dar.

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Ansicht des Burghügels von Reckenberg
von Osten.

Man erkennt hinter der Biegung
der Fahrstrasse
den ehemaligen Kiesabbau,
der die Motte im NE angerissen hat.
Rechts hinten ist ein alter Speicher sichtbar.

Aufnahme: Markus Schilt, 4.8.2011

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Beschreibung

Die Burgstelle Reckenberg liegt beim Hof Ober Reckenberg, drei Kilometer östlich von Signau, zu welcher Gemeinde das Objekt gehört, auf einem Bergrücken zwischen Ilfis und Emme.

Der Burghügel mit 928 Metern Höhe schließt einen gegen (Süd)westen gerichteten Sporn ab.

Die Burgstelle liegt heute an der Biegung eines in den 1960er Jahren gebauten Strasse.

Zur Anlage des Fahrwegs und anderer Bauten wurde die Motte von Reckenberg im Osten angerissen.

Abgesehen von diesem Eingriff ist der rundliche oder ovale Burghügel gut erhalten.

Dieser war rundlich-oval mit einem Durchmesser von etwa 55 Metern und hatte eine Höhe von  gut zwölf Metern.

Der oberste Teil der Motte bildet ein gerundetes Plateau von etwa 25 mal dreissig Metern und erreicht eine Höhe von 928 Metern über Meer.

Mit über 900 Metern Höhe zählt Reckenberg bei Signau zu den Höhenburgen.

Am südwestlichen Fuss des Hügels findet sich ein sichelförmiger Geländeabsatz. Dieser hatte gegen die Westseite einen schmalen Weg als Fortsetzung.

Zweifellos war die Motte teilweise künstlich aufgeschüttet.

Mit Hilfe von älteren Karten und durch den Vergleich mit anderen, ähnlichen Burgstellen lässt sich die ganze Anlage rekonstruieren.

Der Burghügel von Reckenberg war demnach gegen Norden und Osten durch einen Halsgraben vom Bergrücken abgetrennt.

Im Norden schloss sich an den Graben eine ausgeprägte Geländeschulter an.

Von dieser ist der ursprüngliche Zugang zur Burg zu sehen. Der Weg führte demnach über einen Steg zu dem erhaltenen Weg an der Westseite des Burghügels zur der erwähnten sichelförmigen Terrasse im Südwesten.

Wenn die heutige Bewaldung des Burghügels nicht wäre, hätte man von dort eine prachtvolle Aussicht.

Umgekehrt kann man sicher sein, dass die weithin sichtbare Motte von Reckenberg als Markpunkt der alten Vermessung gedient hat.

Ein paar Rechnung beweisen dies.

So findet sich die Burgstelle Jüngeres Schweinsberg genau in 1,3 Kilometern westlich auf einer Ost-Westachse.

Und ebenfalls genau 270° westlich trifft diese Achse auf das Westsignal auf dem Gurten bei Bern - dem Standort eines verschwundenen Ringwalls.

Reckenberg selbst ist ein Name, der zum trojanischen Sagenkreis gehört.

Es gibt die die Ortsnamen Reckingen, Reckenholz und Reckenwil

Auch in Deutschland gibt es eine Burg Reckenberg.

Dahinter steht der RECKE, ein altes Wort für Held.

Der Recke (RC) ist zu GRC = GRAECUM, graecus = griechisch, der Grieche zu ergänzen.

Bekanntlich stellten die Griechen im Trojanischen Krieg eine Anzahl grosser Helden, zum Beispiel Achilles.

 Die Fläche seines unebenen Plateaus ist mit etwa 25 x 30 Metern, die Masse des gesamten Burghügels mit etwa 50 x 60 Metern zu veranschlagen. – Die Höhe der Motte selbst beträgt gute 10 Meter.

Auf der geschützten SW-Seite hat der Burghügel in zehn Meter Tiefe ein sichelförmiges unteres Plateau.

Gegen N hat das Burgplateau einen halbrunden Anriß. Es wird gesagt, dort hätten sich Keller befunden. – Doch könnte an jenem Plateaurand auch ein alter Sod zu vermuten sein.

Ursprünglich ist auf der Bergseite vor dem Burghügel ein sichelförmiger Abschnittsgraben anzunehmen. Von einem solchen ist aber nichts erhalten.

Früher stand auf dem markanten Burghügel nur die noch erhaltene, etwa 150jährige Linde. Heute ist die Motte dicht bewachsen. – Wäre dies nicht der Fall, hätte man von dort eine wunderbare Aussicht nach drei Seiten.

Der Burgname Reckenberg kommt auch in Hessen vor.

Verwandt ist der Name mit der altdeutschen Bezeichnung RECKE für einen Helden.

Der Name RECKEN = RCM > (C)RCM enthält GRAECUM, graecus = Grieche, griechisch.

Die Griechen in der Troja-Sage hatten große Helden wie Achilles.