Die Burgstelle Friesenberg
bei Wynigen BE

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Friesenberg wird auch in dem Burgen-Buch
des Autors behandelt:

Burgen rund um Bern (2022)

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Burg Friesenberg bei Wynigen BE: Plan

Äquidistanz der Höhenkurven: 1 m

Plan: Autor, 2022

Der Plan stellt teilweise eine Rekonstruktion dar.

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In dieser Rekonstruktion sind der Ringwall und Ringgraben um beide Burghügel gezogen.
Der Wall ist heute nur noch gegen die Nordwest-Seite hin erhalten.

Der Haupthügel (838) trug ehemals einen Turm.

Der östlich gelegene Vorhügel (836) ist als Vorwerk zu betrachten.

Der Haupthügel hat gegen Norden einen ausgeprägten Geländeabsatz.

Der Vorhügel hat im Norden eine Traverse zum Wall: Über diese Geländeschulter
ist der ehemalige Zugang zur Motte und zum Turm zu sehen.

Im Graben westlich der Traverse wird ein Sod vermutet.

Der kleine Buckel im Südosten bei Punkt 831 könnte eine Galionsfigur getragen haben:
Auf den beiden Längsseiten stellt das Erdwerk ein Schiff mit Aufbauten dar.

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Friesenberg bei Wynigen

Ansicht des Burghügels von Südosten

Aufnahme: Autor, 26.10.2008

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Friesenberg bei Wynigen

Ansicht von Südosten

Man erkennt auf dem Bild links den zentralen Burghügel und rechts den niedrigeren Vorhügel.
Der geschwungene Geländeabsatz des Ringwalls um die beiden Burghügel ist gut erkennbar.

Aufnahme: Felix Brodmann, 2012

www.brodmann.ch

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Friesenberg bei Wynigen

Ansicht von Süden

Aufnahme: Felix Brodmann, Burgdorf; Jahreswende 2009/10

www.brodmann.ch

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Friesenberg bei Wynigen:

Ansicht von Nordwesten.

Aufnahme: Felix Brodmann, Burgdorf; Jahreswende 2009/10

www.brodmann.ch

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Friesenberg bei Wynigen: Zeichnung von ca. 1820

aus: Schmid, Bernhard/Moser, Franz
Die Burgen und Schlösser des Kantons Bern, 1. Teil, Basel 1940, S. 81

Das Bild wirkt mit seinen vielen höckerartig gezeichneten Hügeln sehr romantisch.

 Die Topographie ist aber ungenau. Und auch die Turmruine wirkt merkwürdig,
besonders die offene Seite in der Blickrichtung.

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Friesenberg bei Wynigen

Der Burghügel von Nordosten aus gesehen.

Deutlich ist der Geländeabsatz der Motte gegen Norden zu erkennen.

Foto: 10.8.2012

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Die Burgstelle Friesenberg: Beschreibung

Die Burgstelle Friesenberg liegt nordwestlich des Weilers Schmidigen auf einem im Innern von Nagelfluh besetzten markanten 838 m hohen, heute teilweise bewaldeten Hügel, westlich der beiden gleichnamigen Gehöfte.

Trotz der Bewaldung ist die Burganlage gut zu erkennen und übersichtlich: Sie besteht aus einem überhöhten Burghügel, mit einem Zwischenplateau im N. Ein künstlicher Grabeneinschnitt schuf gegen E einen zweiten, zwei Meter niedrigeren und länglichen Vorhügel, der eine Vorburg bildete.

Gegen Süden ist der Ringwall und Graben verschwunden.

Man darf rekonstruieren, daß der Ringwall und Ringgraben ursprünglich um beide Hügel herum führte (siehe den Rekonstruktions-Plan).

In einer Vertiefung am nordöstlichen Fuß des zentralen Burghügels wird ein Sod vermutet.

Der Zugang zur Burg ist ursprünglich wohl schneckenförmig von Süden um den Vorburg-Hügel herum geführt worden.

Auffällig ist eine vom Vorhügel gegen N führende Traverse, die gegen W mit dem anschließenden Ringwall und Ringgraben einen rechten Winkel bildet.

Einer alten Skizze zufolge trug der markante zentrale Burghügel einstmals einen schlanken, hohen Viereckturm. Dieser ist im frühen 19. Jahrhundert vollständig abgetragen worden.

Das genaue Studium der Anlage zeigt, daß es sich nicht um eine Doppelburg handelt, wie frühere Beschreibungen angaben. Die Burg ist zentral um den rundlichen Burghügel mit Zwischenplateau, Ringwall und Graben angelegt. Letzterer endet im Osten als Ecke an dem Hügel der Vorburg. Nur die Durchtrennung des länglichen Hügels durch einen Hauptgraben im Osten ließ den Eindruck entstehen, es handle sich um zwei verbundene Burgplätze.

Da der gemauerte Turm auf dem zentralen Burghügel vollständig verschwunden ist, präsentiert sich Friesenberg bei Schmidigen heute wieder als eine klassische Erdburg, die sie ursprünglich war.

Friesenberg = Perserberg

FRIES, FRIESEN kommt als Ortsname häufig vor. Man kennt auch das norddeutsche Volk der Friesen.
Vergleiche dazu: Die Ortsnamen der Schweiz (2021)

FRIESEN = PRSM = PERSIAM, Persien. Mit den Persern sind in der alten Auffassung aber nicht die Perser des Ostens, sondern die Franzosen gemeint. Nicht von ungefähr heißt deren Hauptstadt PARIS.

Doch auch in der antiken Mythologie kommen die Perser vor, in den Namen PARIS, dem trojanischen Königssohn, und dem Gott PERSEUS.

Welche Figur versteckt sich im Grundriß
der Burg Friesenberg?

Seit langem ist bekannt, daß die Alten mit Vorliebe Figuren in die Grundrisse der alten Städte und Burgen legten.

Also ist auch Friesenberg bei Wynigen auf eine mögliche symbolische Bedeutung zu untersuchen.

Bei Friesenberg fällt die ausgeprägt konische Form der Anlage auf.

Man denkt hier an ein Schiff, wobei die beiden Burghügel die Aufbauten und die Spitze gegen Südosten den Bug bildeten.

Ohne die heutige Bewaldung war die Erdburg weithin sichtbar.

Das Erdwerk Friesenberg hat einen monumentalen Charakter.

Friesenberg, Fenis und Bern

Zwischen Fenis, Bern und Friesenberg läßt sich aber auch eine vermesserische Übereinstimmung feststellen:

Sowohl Fenis wie Friesenberg sind vom alten Zentrum von Bern, nämlich dem Süd-Ende der Kreuzgasse,
gleich weit entfernt, nämlich 12, 2 Leugen (1 Leuga = 2225 m).

Niemand kann sich einen Reim auf diese gleichen Distanzen machen. Aber sie sind Tatsache.

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NB: Eine Burgruine Friesenberg gibt es auch in Zürich,
am Nordabhang des bewaldeten Üetlibergs.

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Friesenberg bei Wynigen: Plan Bendicht Moser

Die Planaufnahme von Bendicht Moser aus der Zwischenkriegszeit
ist wegen der Schraffentechnik sehr suggestiv, aber ungenau.