Der Frienisberg mit dem Chutzenhubel

Eine Hügellandschaft nordwestlich von Bern.
Der Hubel hat seit 2010 einen Aussichtsturm.

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Der Chutzenhubel bei Frienisberg mit dem Aussichtsturm.
Ansicht von Nordosten.

Foto: Autor, 6.6.2013

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Der Frienisberg ist eine waldreiche Hügellandschaft nordwestlich von Bern, links und rechts umrahmt von Strassen, die von Bern nach Aarberg führen.

Den Namen hat der Bergrücken vom Weiler Frienisberg an seinem Nordostfuß. Dieser Ort beherbergte in altbernischer Zeit ein Zisterzienser-Kloster. Danach wurde der sakrale Bau zu einer Landvogtei. Heute ist dort ein großes Alters- und Pflegeheim untergebracht.

Der Maler Albrecht Kauw hat den alten Bestand von Frienisberg in einem schönen Aquarell festgehalten (vgl. die unten stehende Abbildung).

Das ehemalige Kloster Frienisberg.
Ansicht von Südwesten.

Aquarell von Albrecht Kauw, um 1760 anzusetzen

(Historisches Museum Bern)

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Den höchsten Punkt des Frienisbergs nimmt der 820 m hohe Chutzenhubel ein (vgl. die unten stehende Abbildung). Diese Höhe hat ihren Namen davon, weil dort in altbernischer Zeit eine Hochwacht, ein Chutz oder Chutzen stand. Jeder solche Höhenposten hatte eine Hütte mit einem Wächter. Dieser hatte die Aufgabe, im Falle eines Alarms einen vorbereiteten Holzstoß anzuzünden und so die nähere Landschaft zu alarmieren.

Der Chutzenhubel, mit 820 m die höchste Stelle
des Frienisbergs. Ansicht von Nordosten.

Aufnahme: Autor, 2004

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Schon vorher wurde auf dem Chutzenhubel in näherer vorgeschichtlicher Zeit eine Erdburg errichtet. Der Flurname Kastel in der Nähe erinnert daran.

Die Erdburg Frienisberg oder Chutzenhubel bestand aus einem länglichen, künstlich abgeböschten Plateau. Dieses war wohl einstmals auf drei Seiten – ausgenommen gegen Norden – durch einen vorgelagerten Graben geschützt. Und ebenfalls gegen drei Seiten hatte der Plateaurand Randwülste.

Seit Sommer 2010 trägt der Chutzenhubel einen hölzernen Aussichtsturm (siehe die unten stehende Abbildung). Dieser entstand durch eine lokale Initiative.

Der Aussichtsturm auf dem Chutzenhubel.
Ansicht von Osten.

Aufnahme: Autor, 14.7.2010

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Der Aussichtsturm hat drei Plattformen, wobei die höchste 40 m über dem Boden ist. Die Konstruktion kann als sehr gelungen gelten: Die Aufgangsstiegen sind bequem, die Plattformen geräumig. Und die Aussicht von zuoberst ist phantastisch, besonders ins Seeland und zum Jurasüdfuß. Zu Recht ist der Turm auf dem Chutzenhubel vom Publikum sofort gut aufgenommen worden und erfreut sich eines regen Besuchs.

Für den Bau des Turms mußte eine Zufahrtspiste angelegt werden. Diese hat natürlich die Spuren der alten Burg etwas beschädigt und verwischt. – Aber auch unsere Zeit hat ein Recht, über einem alten Ort etwas zu errichten.

Der Turm erinnert unwillkürlich an die alte Erdburg. Solche nämlich trugen auf dem Burghügel häufig einen hölzernen Beobachtungsturm. Deshalb – und neben allfälligen Palisaden und Hecken – nannte man solche Wehranlagen auch Holzburgen.

Vielleicht könnte man die Lage des Turm noch verbessern, indem man in der Umgebung ein paar allzu hohe Bäume fällen würde.